Bilder und Berichte


konfirmati0n 2024


Konfirmation – ein «Neuanfang»

 

Am Palmsonntag feierten drei Konfirmandinnen und ein Konfirmand mit Pfarrer Edi Aerni und den Kirchgängern ihre Glaubensbestätigung oder anders gesagt ihren Eintritt ins kirchliche Erwachsenen-Leben.

 

Schon beim Einzug in die Kirche bibberten die Hauptpersonen Elli Schlotterbeck, Masha Reinhard, Sina Fischli und Finn Flisch. War es nur die Kälte oder auch der bevorstehende Auftritt vor den Angehörigen und Gottesdienstbesuchern? Aber nach der Begrüssung durch die Konfirmandinnen Elli und Masha war die Nervosität vorbei und die Freude, in einen neuen Lebensabschnitt zu treten, überwog. Die Vier hatten sich auch bestens vorbereitet und «Neuanfang» als Konfirmations-Thema gewählt. «Neuanfang» kann für sie zum Beispiel bedeuten: eine Stelle antreten, den Alltag selbst organisieren, nach dem ersten Liebeskummer wieder neu beginnen oder wenn jemand aus dem Koma erwacht. Die Konfirmanden nutzten auf der Suche nach «Neuanfang» zusätzlich die Bilderprogramme der Künstlichen Intelligenz (KI). So entstanden Bilder von einem Buch mit leeren Seiten, die mit neuen Geschichten gefüllt werden oder von einem Koffer, der am Bahnhof steht und der Beginn einer Zugreise ins Unbekannte sein kann. Auf einem weitern Bild symbolisiert ein Sprung vom Steg ins Wasser den Mut, festen Boden hinter sich zu lassen. Im Gegensatz zu den ChatGPT-Bilderversionen steht da die Bibel, die etwas Bewährtes und alte Weisheiten vermittelt, aber nicht mehr für alle funktioniert. Deshalb befasste sich Pfarrer Aerni in seiner Predigt mit den «Neuanfängen» in der Bibel und in seinem Leben (sein Neuanfang als Pensionierter, kommt weniger schnell als erwartet).

Im Gegensatz zu früher können sich heute die Konfirmanden die Sprüche selbst aussuchen. So wünschte sich Masha den zu «Neuanfang» passenden Konfspruch «Die auf den Herrn vertrauen, empfangen immer neue Kraft, dass ihnen Flügel wachsen wie Adlern, dass sie laufen und nicht müde werden». Sina Fischli wählte «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst» und Finn Flisch «Jesus sagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater ohne mich». Elli Schlotterbeck entschied sich für «Gott ist Liebe. Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm». Nach der Übergabe der Konfsprüche überbrachte Kirchenratspräsident Frank Gross die Grüsse des Kirchenrates und schenkte den neu Konfirmierten eine Bibel.

 

Die Konfirmationsfeier wurde umrahmt von Hanspeter Bolligers Orgelspiel und dem leisen Gesang der Kirchgänger. Das Platzkonzert der Harmoniemusik Netstal und der Apero, serviert und offeriert vom Kirchenrat, fand witterungsbedingt in der Kirche statt.

 

Bericht und Bilder: Käthi Müller

 


kinderweihnacht 2023


Licht im Dunkeln

 

Mit einem Schattentheater feierten am zweiten Adventssonntag die Religionsschüler in der sehr gut besuchten Evang.-Reformierten Kirche in Netstal ihre Kinderweihnacht und brachten Licht und Freude ins Dunkle.

 

«Bravo» rief spontan ein Kind aus einer hintern Bankreihe nach dem Eingangs-Klavierspiel und alle klatschten. Mit diesem Lob hatte Organist Hanspeter Bolliger sicher nicht gerechnet. Die Feier in der mit Kerzen und einem prächtigen Weihnachtsbaum geschmückten Kirche stand also mit unter einem guten Stern. Und die Hauptdarsteller, vom Erstklässler bis zur ersten Oberstufe, warteten gespannt auf ihren Auftritt. Pfarrer Edi Aerni begrüsste die Kinder und Eltern mit dem Vers «Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein grosses Licht; und für alle, die im Land der Finsternis wohnen, leuchtet ein helles Licht auf». Er erläuterte, was Licht mit einem macht und wie es auch innerlich wärmt. Nach dem Gebet («das es isch ä Momänt womä bsunders still isch und mit Gott redet») wurde eine grosse Leinwand aufgehängt und das Schattentheater begann. Das erste Sujet lautete «Zimtstern». Die Erstklässler führten hinter der Leinwand das Wiänachts-Chrämli backen vor und alle zusammen sangen das Lied «Zimetschtern hani gern». Dann folgte die Weihnachtsgeschichte mit Prophezeiungen, die schon lange vor der Geburt Jesus angekündigt wurden. Die Religionsschüler/-innen zeigten u.a. einen Zeitlupenkampf, das Spiel mit dem Feuer, die Weisen, Maria und Engel Gabriel, das Königstreffen, Maria und Josef auf der Suche nach der Herberge, den leeren Stall, die Hirten und die Könige mit dem Jesuskind im Stall. Miteinander sangen die Schüler und die Gottesdienstbesucher sangen «Ehre sei Gott in der Höhe». Mit drei Szenen über Frieden/Zusammenfinden, dem Friedensengel und dem Lied «Still isch d Nacht» endete das eindrückliche Schattentheater.

 

Licht in Gemüt und Seele

 

In seiner Kurzpredigt ging Pfarrer Aerni nicht auf das sichtbare Licht ein, sondern auf dasjenige, das zur Metapher wird. Er betonte die Lichtworte, die wir brauchen, um etwas Kostbares beim Menschsein auszudrücken, z.B. eine charismatische Ausstrahlung oder ein leuchtendes Vorbild. Verliebte haben strahlende Augen und Leute mit einem sonnigen Gemüt immer ein Lachen auf den Lippen. Depressive hingegen haben düstere Gedanken, ihnen fehlt das Licht. Aerni schloss die predigt mit einem Satz, den er immer bei einer Taufe sagt: «Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.»

Nach dem «Unser Vater» und der Erwähnung der Kollekte für die Mission 21 (Unterernährung in der DR Kongo) konnten die langsam unruhigen Kinder ihr «Kirchenmaus»-Gebäck samt Brügeli in Empfang nehmen. Für die Erwachsenen offerierte der Kirchenrat auf dem Chilcheplatz Glühwein oder Punsch.

 

Bericht und Bilder: Käthi Müller


herbst-kirchgemeindeversammlung 2023


Neue Pfarrerin gewählt

Am ersten Adventssonntag wählte die evang.-ref. Kirchgemeindeversammlung Netstal Regula Eschle Wyler als neuen Pfarrerin. Weiter wurden das Budget und der Steuerfuss für 2024 genehmigt.

 

Mit «es wird eine süss-saure Versammlung geben» begrüsste Kirchgemeinde-Präsident Frank Gross die 14 unentwegten Kirchgänger/-innen und zwei Gäste zur Kirchgemeindeversammlung im Pfarrhaussaal. Als sauer bezeichnete er das Budget 2024, das einen Rückschlag aufweist, der aber nicht so hoch ausfallen könnte… Der Steuerfuss bleibt unverändert bei 8,5 %. 

 

Süsser war dann die Wahl der Nachfolgerin von Pfarrer Edi Aerni, der Ende April 2024 in Pension geht. Weil die vorgeschlagene Kandidatin Regula Eschle Wyler anwesend war, konnte sie sich gleich selbst vorstellen. Charmant gab sie einen kurzen Einblick in ihr Leben: geboren 1962 in Uster, Mutter von vier erwachsenen Kindern aus erster Ehe. Heute lebt sie von ihrem zweiten Ehemann getrennt in Rüti ZH. Ihr beruflicher Werdegang zeigt, wie sie sich stets für ihre Mitmenschen engagiert. Sie studierte nach dem Evangelischen Lehrerseminar Zürich Rechtswissenschaft und Theologie. Nach dem Vikariat am Grossmünster Zürich wurde sie 2015 zur Pfarrerin ordiniert. Danach war Regula Eschle in verschiedenen Kirchgemeinden und zuletzt als Pfarrerin im Kloster Kappel (am Albis) tätig. Zudem ist sie als Armeeseelsorgerin im Einsatz. Ihr Lebenselixier ist der klassische geistliche Gesang und ihr liegt die Versöhnungstheologie von Taizé am Herzen. Zudem ist sie gerne mit Menschen aller Generationen unterwegs und begleitet sie von der Taufe bis zur Beerdigung. Sie liebt die Berge und verbringt seit 20 Jahren mit ihrer Familie die Ferien in einem alten Chalet in Braunwald. «Ich freue mich über die Begegnungen, Gespräche und das gemeinsame Unterwegssein mit Menschen in meiner neuen Gemeinde. Schön, dass ich auf den 1. Mai 2024 ins Pfarrhaus einziehen kann und Netstal zu meinem neuen Lebensmittelpunkt wird.»

 

Bericht und Bilder: Käthi Müller

 


erntedank-gottesdienst 2023


Ernte dank Bienen

Am Abstimmungs-Sonntag nahmen über 50 Personen am Erntedank-Gottesdienst in der herbstlich geschmückten Reformierten Kirche Netstal teil. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Ländlerduo Sepp und Lukas Weber aus den Ennetbergen.

 

Das Rezept, eine Kirche zu füllen, ist an und für sich einfach: Man beauftragt die Landfrauen mit einer Ernte-Dekoration, lädt zwei Handörgeler ein und offeriert zum Schluss eine Käseplatte. Gesagt getan, die Netstaler Landfrauen Hedy Schnyder und Brigitte Weber hatten die spontane Idee, dieses Jahr die Bienen in den Vordergrund zu stellen. Heuer war die «Honig-Ernte» nämlich überdurchschnittlich gut. So lag es nahe, mit der Dekoration auf die Nahrungsquellen der Bienen, den Bienenstock und die Utensilien für die Honiggewinnung hinzuweisen.

 

Auch Pfarrer Edi Aerni richtete seine Predigt nach den Bienen aus. In der Bibel ist zwar hauptsächlich vom Honig die Rede, doch im Buch Jesus Sirach, Kapitel 11,3 fand er eine passende Zeile: «Denn die Biene ist klein unter allem was Flügel hat, und bringt doch die allersüsseste Frucht.» Aerni wies unter anderem auch auf das Bienensterben, die Monokulturen und die Biene als Gradmesser für das Gleichgewicht in der Natur hin. Fast 80 % unserer Nutz- und Wildpflanzen sind abhängig vom Bestäuben durch die Bienen. Obst und Gemüse würden ohne Bienen drastisch verschwinden. Dies zeigt die Verletzlichkeit, die immer am Rande vom Erntedank mitschwingt. Dem gegenüber steht die Fülle, die mit Leistung, Fleiss, Beschenkt werden und Freude zusammenhängt.

 

Auch der Kirchenrat zeigte sich dankbar und offerierte den Kirchenbesuchern im Pfarrhaussaal einen Imbiss.

 

Bericht und Bilder: Käthi Müller

 

 

 

 

 

 

Fleissig wie die Bienen.

 

Pfarrer Edi Aerni hinter Erntedank-Dekoration und das Ländlerduo Lukas und Sepp Weber.

 

 

 

 


konfirmanden-spielnachmittag bruggli netstal 2023


Spielnami im Altersheim

Wann waren sie das letzte Mal im Altersheim? Ich war es am 14.Juni mit ein paar meiner Konfgspändli und dem Pfarrer Edi Aerni. Besucht haben wir das Altersheim Bruggli in Netstal. Das Ereignis machte uns allen grosse Freude. Obwohl wir alle in einer anderen Zeit aufgewachsen sind, haben wir und die Senior*innen uns super verstanden. Viel zu schnell endete der schöne Nachmittag voller Lachen, Geschichten und Spielen. Die Zeit in welcher wir Lotto, Mensch ärgere dich nicht und Memory gespielt haben ging viel zu schnell vorbei. Wir hoffen auf baldiges Wiedersehen. Und gehen doch auch Sie, wenn Sie wieder einmal Zeit haben, ins Altersheim ihre Liebsten besuchen, glauben Sie mir, es wird sich lohnen. 

 

Bericht: Carla Burth, Konfirmandin aus Glarus

Bilder: Edi Aerni

 


badi-gottesdienst 2023


Ins Unbekannte aufbrechen

Aufbrechen, Reisen, Flüchten oder Daheimbleiben? Pfarrer Edi Aerni predigte über die verschiedenen Arten des Reisens und was er darüber in der Bibel und auf ChatGPT las.

 

Über dreissig Leute – mehr als üblich bei einem Gottesdienst – durfte Pfarrer Aerni am Flüchtlingssonntag in der Badi Netstal begrüssen. «Und der Herr sprach zu Abraham: Ziehe hinweg aus deinem Vaterlande und aus deines Vaters Haus in das Land, das ich dir zeigen werde». Reisen kann einerseits Ferien bedeuten und andererseits auch Flucht vor Kriegen oder der Suche nach besseren Lebensbedingungen. Schon in der Bibel wurde viel gereist, sei es um das Wort Gottes zu verkündigen, um Handel zu treiben oder z.B. beim Gleichnis vom verlorenen Sohn.

Pfarrer Aerni ging bei seinem letzten Badi-Gottesdienst (er wird nächstes Jahr pensioniert) auch auf eine Zeitreise: Von der Bibel zum ChatGPT. Für den Kirchenboten «Reformiert.GL» durfte er ein Essay schreiben und stellte dabei ChatGPT ein paar Fragen übers Reisen. Im sprach- und textbasierten Chatbot mit der künstlichen Intelligenz (KI) erschienen bruchstückweise folgende Antworten wie z.B.: «Reisen ist zwiespältig und nicht für jeden gleich attraktiv oder wichtig. Es kommt darauf an, wie wir reisen und warum wir reisen.» Ein Schmunzeln löste das Zitat von Komiker Roberto Benigni aus: «Touristen sind Heuschrecken auf Rädern». Übrigens, nicht nur Menschen, auch Tiere «reisen». Sie fliegen oder schlüpfen in ihr Winterquartier oder «wandern» herdenweise zu neuen Futterplätzen.

Bevor die Gottesdienstbesucher die paar Schritte zum Brunch der «Taverna Thessaloniki» im Badi-Restaurant wanderten, lauschten sie noch den Klängen, die Dominik Berchten dem e-Piano entlockte und den Gottesdienst umrahmte.

 

Bericht: Käthi Müller 

Bilder: Käthi Müller und Michael Weber

 


frühlings-kirchgemeindeversammlung 2023


Wer möchte in den Kirchenrat?

An der Frühjahrs-Kirchgemeindeversammlung wurden im reformierten Pfarrhaussaal in Netstal die Jahresrechnung und die Fondsrechnung diskussionslos genehmigt. Die kleine, aber treue Kirchgängerschar vernahm zudem einiges über das letzte Kirchenjahr und die Zukunftspläne.

 

Pfarrer Edi Aerni wies schon in seiner Predigt darauf hin, dass beim öffentlichen Austausch an der kantonalen Gesprächssynode über die Liegenschaften in kirchlichem Besitz diskutiert wurde. Lohnt es sich überhaupt noch, eine (zu grosse) Kirche zu unterhalten? Der Netstaler Kirchgemeindepräsident Frank Gross bestätigte, dass sich auch der Kirchenrat mit diesem Thema befassen muss. Er gab aber gleichzeitig Entwarnung: in naher Zukunft wird sich nichts ändern. Finanziell steht Netstal trotz eines kleinen Rückschlags gut da, die anstehenden Unterhaltsarbeiten können problemlos bewältigt werden und der Steuerfuss bleibt (vorerst) unverändert. Schwieriger ist es, Leute zu finden, die die Nachfolge der amtsmüden Kirchenratsmitglieder antreten. Auch der Präsident möchte sich langsam zurückziehen.

 

Rückblick auf 2022

Das herausragende Ereignis des Jahres 2022 war der Kantonale Ökumenische Kirchentag, der wegen Corona um zwei Jahre verschoben werden musste. Die wiederkehrenden Gottesdienste (u.a. in der Badi, am Muttertag mit Religionsschülern, Erntedank, Ewigkeitssonntag, Adventslichterfeier, Kinderweihnachtsfeier und Weihnachtsfeier) waren immer gut besucht. Konfirmiert wurde 2022 nur ein Jüngling, der seine Konfirmation in Glarus erleben durfte. Sieben Kinder wurden getauft, acht Personen beerdigt und niemand getraut. Als «Leuchtturm» im Kirchenleben bezeichnete Frank Gross das traditionelle Kinderlager, das in Sedrun durchgeführt wurde.

 

Übrigens, heuer findet das Lager vom 3. bis 7. Juli im Ferien-Gruppenhaus Galluszentrum in Wildhaus statt. Es hat noch freie Plätze. Weitere Infos bei Saarah Häuptli, Telefon 055 640 71 03.

 

Bericht und Bild: Käthi Müller

 

 

 

 

 

 

 

Von links: Michael Weber, Rolf Reinhard, Saarah Häuptli, Frank Gross, Präsident, Karin Waltenspül, Protokoll, Claudia Pesenti